Gendersprache, der Milchmann und die Eierfrau
Wir berichten aus der letzten Sitzung des Bundestages
Berlin, 29.02.2021 (dpa)
Auch unsere Politiker*innen hören neuerdings auf den Rat von Polizist*innen und Fachjournalist*innen sowie Sprecher*innen der Justizverwaltung.
Denn jetzt wird den Straftäter*innen endgültig der Kampf angesagt. Die Bürger*innen haben es satt, an Leib und Gut von Einbrecher*innen, Betrüger*innen, Wirtschaftsstraftäter*innen, ja sogar Kartentrickser*innen und Umweltsünder*innen geschädigt zu werden.
Denn das trifft ja alle – die Pfarrer*innen, sogar Vikar*innen und Bischöf*innen (merkwürdige Ausnahme: DER Papst!). Es trifft Verkäufer*innen von Fleisch- und Wurstwaren ebenso wie Verbraucher*innen von Kölnisch Wasser oder Käufer*innen von Kernseife oder Kondomen, es trifft Straßenfeger*innen, Dichter*innen und Liebesdiener*innen, Tierpfleger*innen und Fallschirmspringer*innen.
Mit anderen Worten: Jeden von uns, und jede auch!
Dem schieben unsere Politiker*innen jetzt einen Riegel vor und sagen Verbrecher*innen und sonstigen Bösewicht*innen (geht das? Bösewichtinnen?) den Kampf an!
So wird die schöne deutsche Sprache zunehmend versaut – als ob wir keine anderen Sorgen hätten. Da sind die Ausnahmen richtig wohltuend, wenn auch selten, als da sind:
Der Papst
Die Bundeskanzlerin
Und eben die Widersprüche in sich, nämlich
Der Milchmann und
Die Eierfrau!
Ihr sprachlich zunehmend verwirrter
Dr. Wolfgang Lipps